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Sim Tactics - Radar 21.01.03

Das AN/APG-68(V5) Radar der F-16

Zusammenfassung und Übersetzung von Kaan "Predator"

Dieses Dokument ist für Falcon 4.0 und eFalcon ausgelegt und beschreibt nur die wichtigsten Funktionen des F-16 AN/APG-68(V5) Radars. Das FALCON 4.0 MANUAL sollte mindestens einmal gelesen worden sein. Tastenkombinationen für die Funktionen sind nicht angegeben weil diese sich sehr stark von Version zu Version unterscheiden und zudem benutzerabhängig sind.

Allgemeines

Das AN/APG-68(V5) Radar hat 6 Luft-Luft und 3 Luft-Boden Radarsuchmodi. Diese sind,


Das empfangene Radarbild wird in einer sogenannten B SCOPE Darstellung im MFD sichtbar. Obwohl das B SCOPE etwas ungewohnt ist hat es eine natürliche DECLUTTER Funktion. Objekte die sich in kurzer Entfernung zur F-16 befinden werden im B SCOPE auseinander gezogen und somit wird eine Unterscheidung, von Kontakten die sich sehr nahe sind, erleichtert. Die unterste Linie im B SCOPE repräsentiert die Spitze der F-16, d.h. ein Radarkontakt auf gleicher Flughöhe, dass bis zu dieser Linie wandert wird mit der F-16 kollidieren.

Wird ein Radarecho aufgeschaltet bekommt der Pilot eine Zusatzinformation bezüglich des Lagewinkels (Aspect Angle) im HUD angezeigt. Der Lagewinkel ist der Winkel vom Heck des Objektes zur eigenen F-16, gemessen in 10° Schritten. Im HUD wird dieser Winkel auf dem Lagekreis (Aspect Circle) mit einem Dreieck markiert. Wichtig: Das Dreieck auf dem Lagekreis gibt die Position der F-16 aus der Sicht des Zielobjektes an !

Das AN/APG-68(V5) Radar kann maximal einen Bereich von 120° x 120° vor der F-16 abtasten. Diese Abtastung kann, aus technischen Gründen, nicht in einem Zug gemacht werden und selbst wenn es möglich wäre würde es durch die benötigte Abtastzeit unbrauchbar sein. Stattdessen gibt das AN/APG-68(V5) Radar dem Piloten die Möglichkeit das Abtastzentrum und den Abtastbereich separat einzustellen. Dafür gibt es drei (3) Einstellungen die den genauen Abtastsektor bestimmen. Die erste Einstellung ist die AZIMUTEINSTELLUNG, die zweite der BALKENABTASTUNGSMODUS und die dritte ist der SCHWENKBEREICH des Radars.

Azimuteinstellung

Azimut: Winkel zwischen Nord und einem Punkt.
Das AN/APG-68(V5) Radar hat drei (3) Azimuteinstellungen die horizontale Abtastwinkel darstellen. Die Azimuteinstellung wird im A-A Modus am linken Rand des MFDs mit den Abkürzungen A1 für horizontale +/-10° Abtastung, A3 für horizontale +/-30°,und A6 für +/-60° angezeigt. Bei kleineren Azimuteinstellung wird die Abtastzeit verkürzt und der Pilot bekommt ein Update des Radarbildes schneller. Hinweis: Funktionen der OSBs (Option Selection Button), die hier nicht erklärt werden, können im eFalcon oder Falcon 4.0 Manual nachgelesen werden.

Die Azimuteinstellung wird per OSB 18 geändert. Standardmässig fängt das Radar sowohl im A-A als auch im A-G Modus mit der A6 Einstellung an. Dadurch bekommt der Piloten das Maximum an Information. Sobald es notwendig wird sich auf bestimmte Objekte zu konzentrieren wird die Azimuteinstellung passend geändert um schnellere Updates zu bekommen. Per Knopfdruck auf OSB 18 durchläuft man die Azimuteinstellungen wie folgt: A6, A3, A1, A6, A3, ...

Am unteren Rand des MFDs werden die vollen 120°, die maximale Kapazität des Radars, mit Strichen, die jeweils im 20° Abstand aufgetragen sind, dargestellt. Ein Pointer durchläuft, je nach aktiver Azimuteinstellung, 20°, 60° oder 120° und zeigt die Ausrichtung des Radarstrahles an.

Balkenabtastungsmodi

Das AN/APG-68(V5) Radar tasten den Horizont durch mechanisches bewegen der Radarantenne ab. Der Radarstrahl kann normallerweise nur einen Winkel von 4.9° in der Vertikalen haben und schränkt deshalb ist das Radar bei der Abtastung ein. Um dieses Problem zu umgehen kann der Pilot zwischen drei verschiedenen Abtastmodi aussuchen. Es kann zwischen 1-Balken, 2-Balken und 4-Balken Abtastung ausgewählen werden. Bei der 1-Balken Abtastung wird die Radarantenne nicht auf und ab bewegt; der Radar tastet nur eine Art von Kuchenstück, mit dem vertikalen Öffnungwinkel von 4.9°, ab. Der horizontale Öffungswinkel wird durch die Azimuteinstellung bestimmt. Eine vollständige Abtastung im B1/A6 (1-Balken, +/-60° Azimut) dauert 2.5 Sekunden. Wenn man bedenkt, dass das auf und ab bewegen der Radarantenne 0.5 Sekunde in Anspruch nimmt, kann man sich ausrechenen, dass eine B2/A6 Scan 6 Sekunden und ein B4/A6 Scan 13 Sekunden dauert.

Die Balkenabtastungsmodi kann über OSB 17 ausgesucht werden. Das AN/APG-68 Radar fängt immer im B4 Modus, für maximale Information, an.

Schwenkbereich

Zusätzlich zu den Azimuteinstellungen und Balkenabtastungsmodi bietet sich dem F-16 Piloten die Möglichkeit die Radarantenne in 1° Schritten um +/-60° vertikal zu kippen. Ein visiueller Indikator für die aktuelle Radarstellung befindet sich am linken Rand des MFDs. Es ist ähnlich wie beim Azimut ein Pointer.

Radar Cursor

Der Radar Cursor ist ein sehr wichtiges Instrument um Informationen über Objekte auf dem Radarschirm zu sammeln.

Der Radarbild auf diesem MFD hat die B2/A1 Einstellung und der Cursor befindet sich über dem oberen Zielobjekt - OHNE AUFSCHALTUNG. In diesem Zustand bekommt der Pilot folgende Informationen:

1. Die ungefähre Entfernung des Objektes: 18nm.
2. Einen ungefähren Winkel zum Objekt: 20°
3. Die Azimut und Balkenabtastungseinstellungen: A1/B2
4. Die Position des Objektes relativ zum BULLSEYE: 39° zu 113nm
5. Die eigene Position relativ zum BULLSEYE: 48° zu 108nm
6. Die Flughöhe des Objektes: FL110 oder ANGELS11 oder 11000 Fuss
7. Die Ober- und Untergrenzen des Abtaststrahles: 17000 und 1000 Fuss
8. Den Radarmodus: RWS - Range While Search

Der Radarcursor dient auch zusätzlich zum horizontalen Schwenken der Radarantenne wenn das Radar im A1 oder A3 Modus ist.

Radarkontakte mit aktivem Störsender (hier der untere Kontakt mit den neuen Chevrons in eFalcon) können nicht exakt lokalisiert werden, deshalb sind die angegebene Entfernung und Flughöhe mit Vorsicht zu geniessen !!!

Der Combined Radar Mode (CRM)

Der Combined Radar Mode (CRM) ist nur eine allgemeine Bezeichnung für alle Luft-Luft Radar Modi. Wenn die F-16 gestartet wird beginnt das Radar im STANDBY und OVERRIDE Modus. Mit einem Knopfdruck auf OSB 1 kann unter den unterschiedlichen Radarmodi ausgesucht werden. Falls man in den Luft-Luft Modus kommen will geht dies aber nur über den CRM Knopf (OSB 20 nachdem OSB 1 gedrückt worden ist)


Die Luft-Luft Radarmodi

RWS - Range While Scan

Der Range While Scan (RWS) Modus ist der einfachste Luft-Luft Radar Modus (in Hinsicht auf die Informationen die er liefert) und hat die Aufgabe soviele Radarkontakte wie möglich in kürzester Zeit anzuzeigen. Im RWS Modus sind alle oben erklärten Funktionen zugänglich.
Im RWS Modus wird jeder Radarkontakt als kleines, gelbes Kästchen dargestellt. Das Radar wird in diesem Modus keine Freund Feind Erkennung (IFF-Interogate Friend Foe) durchführen. Um ein Radarkontakt etwas genauer unter die Lupe zu nehmen kann der Radarcursor über den gewünschten "Radar Return" plaziert werden - OHNE EINE AUFSCHALTUNG !!!. Wie schon oben erklärt wird jetzt zusätzlich die Flughöhe mitangezeigt und es ist möglich den AWACS um eine Identifikation anfunken. Target Histories geben Aufschluss über die Flugrichtung des Kontaktes ohne es aufschalten zu müssen.

Wird der Radarkontakt aufgeschaltet wechselt das Radar in den nächsten Modus, nähmlichden RWS-SAM Modus (Range While Scan - Situational Awareness Mode). Dieser liefert einiges mehr an Daten ABER hat den enormen Nachteil, dass mit einem RWR System ausgerüstete Flugzeuge diese Aufschaltung bemerken werden.

ACHTUNG: Eine Aufschaltung dieser Art ist wird als kriegerischer Akt empfunden und kann Gegenmassnahmen provozieren. Deshalb sollte eine Aufschaltung im RWS Modus vermieden werden !!!

Im RWS-SAM Modus kann das Radar ein Ziel verfolgen während innerhald des Radarkegels andere Objekte weiter überwacht werden.

Das markierte Ziel wird als leeres, gelbes Kästchen, an dem ein Geschwindigkeitsvektor klebt, dargestellt. Der abgetaste Bereich ändert sich so, dass der ursprüngliche Bereich möglichst wenig verkleinert wird und gleichzeitig das Ziel richtig observiert werden kann. Wenn das Radar das Ziel bei gleichzeitiger Abtastung des übrigen Bereichs nicht mehr problemlos verfolgen kann, schaltet es automatisch in den STT (Single Target Track) Modus, um das Ziel weiter verfolgen zu können. Es ist auch möglich in den STT Modus durch ein wiederholen der Aufschaltung zu gelangen.

Falls Luft-Luft Raketen aktiviert sind wird am linken Rand des MFDs (und im HUD) die DLZ (Dynamic Launch Zone) angezeigt.

Um das Zielobjekt möglichst schnell abfangen zu können wird vom Computer ein Abfangkurs (für den augenblicklichen Geschwindigkeitsvektor!) errechnet und als kleiner, weisser Kreis dargestellt. Um das Ziel abzufangen muss dieser Kreis auf der gedachten Mittellinie (Azimut=0°) des MFDs positioniert werden.

Sobald das Radar in den RWS-STT Modus wechselt (entweder weil es im RWS-SAM Modus das Ziel nicht mehr problemlos weiterverfolgen kann oder weil der Pilot durch eine Wiederholung der Zielaufschaltung das Radar dazu angewiesen hat) werden alle Radarkontakte bis auf das gewünschte Zielobjekt gelöscht. Der Feuerleitcomputer führt zusätzlich noch eine Freund Feind Erkennung durch. In Falcon 4.0 wird das Ergebnis des IFF (die Prozedur heisst übrigens IFF (Interogate Friend Foe) und das Ergebnis wird als NCTR (Non Cooperative Target Recognition) bezeichnet) als Balken dargestellt, wobei ein rechter Balken freundlich Flugzeuge und ein linker Balken feindliche Flugzeuge signalisiert. Umso länger der Balken desto höher die Wahrscheinlichkeit einer richtige Erkennung.

ACHTUNG: Im RWS-STT Modus wird das RWR (Radar Warning Reciever) auf JEDEN FALL, sofern das Flugzeug eine hat, Alarm schlagen !!!


Wann sollte der RWS Modus verwendet werden ?
Der RWS Modus ist dazu gedacht dem Piloten schnell einen Überblick der augenblicklichen Lage zu verschaffen. Es bietet nicht genügend Informationen um eine Angriff planen zu können. Fehlen werden auch wichtige Informationen bezüglich der Manöver die Radarkontakte durchführen. Am besten ist es dazu geeignet bei Bodenangriffen oder SWEEPs sich eine Überblick über den Luftraum zu verschaffen.

Der RWS-SAM Modus hingegen liefert sehr viel Information bezüglich des Zieles hat aber den Nachteil, dass die Aufschaltung vom Ziel-RWR bemerkt werden kann. Deshalb ist es ratsam nur sehr kurze Zeit in diesem Modus zu verbringen. Informationen werden in diesem Modus, dank der vom Feuerleitcomputer optimierten Radareinstellungen, sehr schnell aktualisiert.

Im RWS-STT Modus wird der Radarkontakt, sofern es mit einem RWR ausgerüstet ist, unter Garantie die Aufschaltung bemerken. Dieser Modus sollte gemieden werden da keine zusätzlichen Informationen erlangt werden. Der einzige Vorteil ist, dass die Aufschaltung sehr stark ist und das Zielobjekt es sehr schwer haben wird diesen zu brechen.

TWS - TRACK WHILE SEARCH

Das AN/APG-68(V5) Radar der F-16 ist in der Lage im TWS Modus simultan 16 Ziele zu erfassen, erfolgen und kann zudem Informationen zur Flughöhe, Lage (Aspect), Flugrichtung und bis zu einem gewissen Grade auch über die Geschwindigkeit anbieten. Jedoch gibt es dabei einen Hacken. Ein Scan dauert, im Vergleich zum RWS Modus, sehr lange. Besonders wenn 16 Ziele verfolgt werden vergeht eine Menge Zeit bis der Feuerleitcomputer alle Daten bezüglich der Zielobjekte gesammelt, analysiert und auf dem MFD sichtbar gemacht hat. Ausserdem kann das Radar im TWS neue Kontakte nur sehr spät anzeigen, denn der Balkenabtastmodus wird mit B3 limitiert, was erhebliche Einbussen im Abtastbereich zur Folge hat.

Trotz allem ist der TWS Modus extrem wichtig weil bei einer akzeptabel niedrigen Entdeckungswahrscheinlichkeit sehr viel Information über 16 Objekte gesammelt werden kann. Dies steigert die situative Gewärtigkeit enorm.

Radarkontakte werdem im TWS Modus als leere, gelbe Kästchen dargestellt. Ein kleiner Strich stellt den Geschwindigkeitsvektor dar. Gleichzeitig werden unter allen Kontakten die Flughöhe (in 1000 Fuss) angegeben.

Im TWS Modus kann der Pilot einen der nützlichsten Funktionen die das Radar anzubieten hat aktivieren, nähmlich die EXP (Expand-Expandieren) Funktion (nur in eFalcon). Sobald der EXP Knopf gedrückt wird (OSB 3) vergrössert das Radar einen Kaste (4nm x 4nm) um den Faktor 4. (Vorsicht, ab jetzt ist der Cursor schneller!) Dadurch können Ziele die sehr dicht beieinander fliegen besser separiert werden.

Das linke MFD zeigt genau das gleiche Radarbild wie das obrige rechte MFD mit dem Unterschied, dass dieser im EXP Modus ist. Hier wird sichtbar was der NRM (Normal) Modus vermuten liess, es fliegen zwei Flugzeuge in enger Formation auf die F-16 zu. Durch die Vergrösserung ist jedoch der ungefähr 35nm entfernt Kontakt nicht mehr zu sehen, da sich der Feuerleitcomputer auf die Kontakte im Kasten konzentriert. Würde man den Kasten per Cursor nach oben bewegen könnte der dritte Kontakt sichtbar werden.

Solange der EXP Modus aktiv ist wird die EXP Schrift unter dem OSB 3 blinken.

Bei einer Aufschaltung eines Radarkontaktes im EXP Modus wird der Vergrösserungskasten automatisch mit dem Ziel mitgeführt und der Abtastbereich lässt sich nicht mehr mit dem Cursor bewegen.

Das Radar wird die gleichen Zusatzinformationen zum Ziel liefern wie im RWS-SAM Modus. Gleichzeitig wird nach anderen Objekten gescannt und die üblichen TWS Daten, für diese Ziele, angezeigt. Im Fall einer Aufschaltung wird die Azimuteinstellung auf 25° gesetzt um die gewünschten Daten zu sammeln.

Auch hier ist beim Aufschalten Vorsicht angebracht. Sollte das Zielobjekt eine RWR besitzen kann es diese Aufschaltung bemerken und als kriegerischen Akt ansehen!

Wann sollte der TWS Modus verwendet werden ?
Der TWS Modus kann als Suchmodus verwendet werden, ist aber für diese Aufgabe nicht sogut geeignet wie der RWS Modus. Die Vorteile, nähmlich die erhöhte situative Gewärtigkeit, überwiegen in den meisten Fällen die Nachteile. Das Beste ist zuerst im RWS Modus sich einen Überblich der Lage zu verschaffen und danach im TWS Modus Ziele zu verfolgen in denen man interessiert sein könnte, ohne diese auf die eigene Anwesenheit aufmerksam zu machen. Der TWS Modus ist mit seiner EXP Funktion von grosser Hilfe wenn man es mit mehreren Zielobjekten zutun hat. Im richtigem Leben wird der RWS Modus sehr beliebt als der Hauptradarmodus verwendet, denn er bietet dem Piloten die Möglichkeit Bedrohungen von den anderen Kontakten zu unterscheiden. Aber unter dem Strich kommt es darauf an was der Pilot braucht. Falls eine ESCORT Mission geflogen wird kann der TWS Modus helfen zu sehen was der eigene Flight so tut. Bei einem COMBAT AIR PATROL (CAP) hingegen ist auf einen Blick zu sehen welches Flugzeug in welche Richtung fliegt und der Pilot kann schneller entscheiden ob er auf Abfangkurs geht oder nicht.

VS - Velocity Search

Der VS Modus ist einer missverstandener Radar Modus und wird von vielen als unnütz oder sogar als Witz betrachtet. Trotzdem kann dieser Modus in einigen Fällen sehr effektiv eingesetzt werden.

Der VS Modus hat keine Submodi und wird im Fall einer Aufschaltung sofort in den STT Modus gehen. Während das Radar im Velocity Search Modus ist werden nur Radarkontakte angezeigt die näher kommen, also einen positive Aufschliessgeschwindigkeit haben. Normalerweise stellen die Flugzeuge die am schnellsten näher kommen die grösste Gefahr dar.

Die Entfernung zwischen dem oberen und unterem Rand des Radarschirms stellt im VS Modus nicht die Entfernung zu abgetasteten Zielen dar! Im VS Modus arbeitet das Radar mit einer festen Reichweite von 80nm. Die Reichweitenskala wird durch eine Geschwindigkeitsskala ersetzt, die entweder auf 1200 oder 2400 Knoten eingestellt werden kann. Wenn die Skala auf 1200 eingestellt ist, hat ein Radarecho am oberen Rand des Schirms eine Aufschliessgeschwindigkeit von 1200 Knoten. Ein Echo im unterem Viertel des Schirms hat eine Aufschliessgeschwindigkeit von 300 Knoten. Die Radarechos werden im VS Modus als horizontale Linien dargestellt. Die Ausrichtung der Kontakte ist nur per Azimutinformation abzulesen.

Sobald ein Ziel aufgeschaltet wird ändert sich die Geschwindigkeitsskala und wird zur gewohnten Entfernungsskala.

Da nur Kontakte mit positiver Aufschliessgeschwindigkeit angezeigt werden kann es vorkommen, dass zwar ein langsames Flugzeug von der F-16 wegfliegt aber trotzdem mit überholt werden wird, also wirklich positive Aufschliessgeschwindigkeit hat.

Wann sollte der VS Modus verwendet werden ?
Eigentlich kann der VS Modus nur dazu verwendet werden um zu entscheiden ob man ein sich schnell nährendes Objekt angreifen will oder sich lieber zurückzieht, da ein Kontakt der die F-16 sehr schnell anfliegt wahrscheinlich nichts gutes im Schilde führt.

ACM - Air Combat Manoeuvring

Die ACM Radarmodi sind dazu gedacht in einem Dogfight dem Piloten soviel Arbeit wie nur irgendmöglich abzunehmen. Es gibt vier verschiedene ACM Modi: ACM-HUD (20), ACM-VERTICAL SCAN (60), ACM-BORE (BORE) und ACM-SLEW (SLEW).

Alle dieser vier ACM Modi haben drei Gemeinsamkeiten,
1° Alle Modi sind auf eine Abtastreichweite von 10nm begrenzt,
2° Alle Modi werden den ersten Radarkontakt den sie zu fassen bekommen aufschalten,
3° Alle Modi fangen mit RADAR OFF an, also OVERRIDE aktiviert.

Die ACM Modi können in einem Dogfight wahre Lebensretter sein, denn sie sind dafüer ausgelegt ohne Eingabe des Piloten zu operieren. Die ACM Modi sind eng mit dem DOGFIGHT OVERRIDE SWITCH (DOS) integriert, d.h. wenn der DOS betätigt wird stellt das Radar entweder den zuletzt aktiven ACM Modus oder, wenn es das erste Mal ist, den ACM-HUD Modus ein (nicht vergessen, das Radar ist im Stand-By Modus und emitiert nicht - OVERRIDE drücken!). Mit Ausnahme des ACM-SLEW Modus ist keine Modifikation der Radareinstellungen zugelassen.

ACM-HUD (20)


Der ACM-HUD Modus scannt eine Fläche die ungefähr gleich gross wie das HUD ist (20°x30°). Es ist der Allgemeinste der verfügbaren Sucharten und besonders nützlich wenn man zwar weiss, dass ein Gegner da draussen ist aber die genaue Postition nicht kennt. Deshalb ist dieser Modus besonders gut für die Anfangsphasen eines Luftkampfes geeignet. Während das Radar im ACM-HUD Modus ist wird im HUD selber nichts angezeigt von dem man schliessen könnte, dass sich das Radar im ACM-HUD Modus befindet. Es ist erforderlich im MFD zu kontrollieren ob dieser Modus aktiv ist. Im MFD wird unter dem OSB 1 ACM und OSB 2 20 stehen.

ACM-VERTICAL SCAN (60)


Der Vertical Scan Modus tastet einen sehr schmalen aber sehr hohen Bereich ab (10°x60°) und ist deshalb für die Suche von Zielen ungeeignet. Dieser Modus fängt den Abtastbereich ungefähr 10° unter dem Gun Cross an und höert 50° darüber auf. Mit dieser Abtastprofil ist es besonders gut für Dogfights geeignet in denen oft enge Kurven geflogen werden. Es ermöglicht entlang der Auftriebslinie nach oben zu "sehen". Im MFD wird dieser Modus mit der 60 unter OSB 2 angezeigt.

ACM-BORE (BORE)


Im ACM-BORE Modus ist keine Art von Zielsuche möglich, es konzentriert alle verfügbare Radarenergie direkt nach vorne und schaltet den ersten Kontakt, das es erfasst, auf. Dieser Modus kann dazu verwendet werden aus einer grossen Gruppe von Flugzeugen eines rauszupicken indem man das Radar ausschaltet, dann das Geschützvisier auf das gewüschte Ziel richtet und das Radar aktiviert. Im MFD wird dieser Modus mit BORE unter OSB 2 angezeigt.

ACM-SLEW (SLEW)


In diesem Modus beginnt die Abtastung in der Mitte des Horizonts und verläft dann nach unten entlang der Mittellinie des Flugzeuges. Das Suchmuster beträgt +/-30° Azimut und +/-10° Richthöhe. Mit dem Cursor kann dieses Muster innerhalb der Azimut-Grenzen von +/-30° oder der richthöhengrenzen von +/-45° geschwenkt werden. Ziele werden automatisch aufgeschaltet. Im HUD ist links über dem Geschützvisier ein kleiner Kreis zu sehen. Dieser Kreis und das Kreuz im MFD zeigen die Richtung in die das Radar ausgerichtet ist an. Im MFD wird dieser Modus mit SLEW angezeigt.


Die Luft-Boden Radarmodi

Das AN/APG-68(V5) Radar der F-16 bietet dem Piloten drei Luft-Boden Modi an mit denen punktgenaue Angriffe geflogen werden können. Diese sind
1° GM - Ground Mapping, für stationäere Bodenziele, z.B. Luftabwehrgeschütze;
2° GMT - Ground Moving Target, für bewegliche Bodenziele wie Panzer oder LKWs;
3° SEA - Sea, spezial Modus für Angriffe auf Seeziele.

Im Luft-Boden Modus werden Radarkontakte nicht im B-SCOPE sonder im PIE-SCOPE angezeigt. Der Pilot bekommt also eine "Top-Down" Sicht auf das Geschehen vor ihm. Das Radarbild wird wie gewohnt mit einer Reichweitenskala wiedergegeben.

Im A-G Modus werden Radarkontakte werden als kleine Punkte dargestellt und der Target Aquisiton Cursor (TAC) als ein bewegliches Kreuz welches den Radarschirm in vier Teile teilt. Anders als im A-A Modus wird der Bodenradar immer die vollen 120° Azimut abtasten, die Ziele die angezeigt werden hägen vom entsprechendem A-G Modus ab.

Für den Bodenradar gibt es fünf wichtige Funktionen. NRM (OSB 3), FZ (OSB 7), SP (OSB 8), CZ (OSB 9) und STP (OSB 10). NRM steht für NORMAL und mit dem OSB 3 kann das Radarbild vergrössert werden. EXP (für EXPAND), DBS1 und DBS2 (Dobble Beam Sharpining Mode 1 und 2) kommen nach NRM. FZ bedeutet FREEZE und dient dazu, dass Radarbild einzufrieren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder "aufzutauen". Das Radar wird im FREEZE Modus auf Stand-By geschaltet. Dadurch sind "stealth" Zielanflüge möglich. Einen wichtigen Nachteil hat dieser Modus aber, das Radarbild wird nicht aktualisiert. Deshalb sind solche Angriffsmuster nur auf stationäere Ziele empfehlenswert, wie z.B. Boden-Luft Raketenstellungen. Der OSB 8 aktiviert den SP (Snowplow - Schneeflug) Modus. Der Bodenradar wird nun beim Abtasten des Gelände mit der F-16 mitgeführt. Im STP (Steerpoint) Modus (OSB 10) hingegen ist der Bodenradar auf den aktuellen Steuerpunkt fixiert. Damit ist es möglich potantielle Angriffsziele um den gewählten Steuerpunkt zu suchen. Mit dem OSB 9 (CZ - Cursor Zero) wird der TAC wieder in den Bildschirmmittelpunkt zurückgesetzt.

Gain - Verstärkung

Eines der 'Werkzeuge' im Luft-Boden-Modus ist das 'Gain'. Mit der Gain Einstellung kann die Helligkeit der NICHT-Kontakte eingestellt werden. In eine 'low gain' (niedrige Verstärkung) Einstellung werden nur Bodenkontakte mit hellen Punkten dargestellt, der Rest ist ein dunkles und mattes Grün. Der Grund dafür ist die Software des Radars, es blendet alle 'radar returns' aus. Durch verändern der Verstärkung kann das Ausblenden kontrolliert werden. Der Vorteil verschiedener Gain Einstellungen liegt in der potentiellen Steigerung der Wiedererkennung von Bodenkonturen. Es kann also von Nutzen sein das Gain so einzustellen, dass Strassenzüge oder Ähnliches auf dem Radarbildschirm leichter zu erkennen sind. Bei hohen Gains werden Strassen, Bäume etc. dunkler dargestellt. Auf den unteren drei Bildern sind verschieden Gain Einstellungen abgebildet.


Zero Gain Mid Gain Full Gain


Steerpoint Mode - STP

Das AN/ APG-68(V5) Radar gibt dem Piloten zwei Möglichkeiten das Bodenradar zu benutzen. Einmal im Steerpoint (Steuerpunkt) Modus und einmal im Snowplow (Schneepflug) Modus. Diese zwei Modi unterscheiden sich in der Art und Weise wie die Radarantenne ausgerichtet wird und deshalb auch wieviel auf dem Radarbildschirm angezeigt wird. Im Steerpoint Modus wird die Antenne auf den aktiven Steuerpunkt ausgerichtet und während des Fluges so mitbewegt, dass es auch ständig auf diesen ausgerichtet bleibt. Dieser Modus ist für Angriffe auf Ziele die sich um einen bestimmten Punkt befinden (oder mindestens vermutet werden) besonders gut geeignet. Die Abtastfläche ist von der eingestellten Reichweite abhängig und ungefähr die Hälfte dieser. Ein Beispiel: Bei einer eingestellten Abtastreichweite von 40nm beträgt die Grösse der abgestasteten Fläche ungefähr 20x20nm. Wenn sich der Steuerpunkt ausserhalb der Abtastreichweite befindet wird auf dem Radarbildschirm NICHTS angezeigt. Dadurch das das Bodenradar im STP Modus 'ground stabilised' ist hat der Pilot die Möglichkeit zu manövrieren ohne ein aufgeschaltetes Ziel zu verlieren. Zusammen mit den verschiedenen Vergrösserungsfunktionen ist dieser Modus perfekt für Strike Missionen geeignet. Der aktive Steerpoint Modus wird durch ein leuchtendes STP am rechten Rand des MFD's angezeigt.

SnowPlow - SP

Der Snowplow (Schneepflug) Modus konzentriert sich nicht auf ein Gebiet. Es tastet alles was vor der F-16 liegt kontinuierlich ab und ist nicht ground stabilised. Der Radarcursor nimmt immer eine Relativposition ein, d.h. der Radarcursor, bzw. der Target Aquisition Cursor (TAC), bewegt sich mit dem Flugzeug mit. Dieser Modus ist ein etwas 'natürlicher' als der Steerpoint Modus und eignet sich gut für die Suche von beweglichen Zielen. Ausserdem kann in diesem Modus nach beweglichen oder unbeweglichen Bodenkontakten die umflogen werden sollten gescannt werden. Ob sich das Radar im Snowplow Modus befindet zeigt ein leuchtendes SP am rechten MFD Rand an. Ein Umschalten zum STP Modus kann durch drücken des zugehörigen OSBs erreicht werden.

Freeze-FZ

Der Freeze Modus gehört zu den wertvollsten Werkzeugen die einem Piloten zu Verfügung stehen. Wenn der Freeze Modus aktiviert wird hört das Radar auf zu emitieren, merkt sich aber die letzten Radarkontakte und ihre Relativpositionen. Dadurch ist es möglich einen extrem guten Überraschungsangriff zu fliegen, indem man sich sein Ziele von der Ferne aussucht, das Radar in den Freeze Modus setzt und somit seine eigene Radarsignatur erheblich schwächt, danach abtaucht und einen Pop-Up Angriff fliegt. Da die Ziele im Navigationscomputer mitgeführt werden weiss man immer genau wo sich stationäre Ziele beim Pop-Up befinden werden. Bei beweglichen Zielen aber kann dieser Modus Risiken bergen, da das Radarbild nicht aktualisiert wird - das Radar ist ja im Stand-By Modus! Der Freeze Modus wird wie bei allen anderen auch durch ein leuchtendes FZ am rechten MFD Rand angezeigt.

Field Of View - FOV

Das Bodenradar hat drei Vergrösserungsfunktionen, wenn eines dieser drei nicht aktiv ist springt das Radar in den normalen Modus (NRM) zurück. Die drei Vergrösserungsfunktionen sind:

Expand - EXP
Doppler Beam Sharpening mode1 - DBS1
Doppler Beam Sharpening mode2 - DBS2

Diese FOV Optionen verhalten sich je nachdem ob ein Ziel aufgeschaltet ist oder nich unterschiedlich. Mit einem aufgeschaltetem Ziel haben diese drei Modi folgende Auswirkungen:


Diese FOV Optionen sind dafür gedacht Ziele von einander leichter trennen zu können, wenn diese aus der Distanz wie nur ein einiziges Objekt angezeigt bzw. aufgeschaltet werden können. Sobald ein Ziel aufgeschaltet ist wird der Feuerleitcomputer versuchen die Abtastreichweite immer so einzustellen, dass das Ziel in der Mitte des Radarschirms bleibt. Beim näher kommen wird dadurch das Radarbild grösser und die Details werden immer besser sichtbar. Wenn kein Kontakt aufgeschaltet ist können die FOV Optionen zum vergrössern des Abtastgebietes verwendet werden. Die EXP und DBS Modi vergrössern das Abtastgebiet um ein viertel der Abtastentfernung. Dabei bleibt die wirkliche Grösse des Abtastgebietes unverändert, es wird lediglich ein Ausschnitt vergrössert. Die FOV Optionen sind am besten mit dem STP Modus nutzbar da im SP Modus der TAC wegen der starken Vergrösserung unkontrollierbar umherspringen würde.

Ground Mapping Modus - GM

Der GM Modus ist zum aufschalten von unbeweglichen Zielen wie Brücken und Gebäuden gedacht. Zusammen mit den FOV Optionen ist ein extensives Vorausplanen während des Zielanfluges möglich.

Ground Moving Target Modus - GMT

Im GMT Modus filtert der Luft-Boden-Radar unbewegliche Ziele raus und zeigt nur bewegliche an. Deshalb wird dieser Modus für den Angriff auf bewegliche Bodenziele verwendet. Ausserdem kann dieser Modus, zusammen mit dem SP Modus, auch zur Erkennung von potentiellen Gefahren wie Short Range Air Defences (SHORADs) und Man Portable Air Defences (MANPADs), z.b. die gemeingefährliche SA-7, bei einem Anflug auf ein Zielgebiet verwendet werden. In Kombination mit den Radar Gain Einstellungen ist es auch sehr leicht möglich Bodentruppen die sich auf einer Strasse befinden ausfindig und dingfest zu machen.

See Modus - SEA

Dieser Modus ist exclusive zum Aufschalten von Seezielen gedacht. Funktioniert genauso wie die GM und GMT Radarmodi.