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Sim Tactics - Landung 20.01.03

Landen wie ein realer F-16 Pilot

Original von Paul "Outlaw" Guhl
Übersetzung, Anpassung und Ergänzung K. Hagen (Col. "Bad News", 23rd VFS Hawks)

Eines der schwierigsten Manöver von Falcon 4.0 ist,  gerade für den Einsteiger in dieser sehr realistischen Simulation, die Landung des Falken. Diese Anleitung wurde geschrieben um zu helfen, eine von mehreren möglichen Landetechniken zu erlernen. Diese Anleitung wendet sich nicht nur an Anfänger, denn auch der fortgeschrittene Pilot kann seine eigene Technik anhand dieser Anleitung überprüfen und ggf. anpassen. Viele Piloten des Falcon können landen. Aber ist der bisherige Weg auch der Beste? Ist er sicher und in jeder Situation beherrschbar? Das nachfolgend beschriebene System orientiert sich an den Manövern, wie sie von echten F-16 Piloten im realen Falcon angewendet werden. Wenn du also möglichst realitätsnah landen möchtest, oder aber auch nur wissen möchtest wie es die realen Piloten machen, dann ist die Anleitung genau das richtige für dich. Die lange Ladezeit ist leider nicht zu umgehen, weil einige Screenshots zur besseren Dokumentation eingefügt sind.

Schon seltsam, aber nahezu alle virtuellen Piloten des Falcon überwachen den Flight Path Marker (FPM) und die Geschwindigkeit. Sonst nichts. Diese Anleitung ignoriert die Geschwindigkeitsanzeige nahezu und benutzt dagegen die AOA Markierungen. Mit der Nutzung vom FPM und AOA gelingen einem unabhängig vom Gewicht des Falken sehr gute Landungen. Und alles ohne einmal auf die Geschwindigkeitsanzeige geachtet zu haben. In den auf dieser Seite benutzen Screenshots sind keine Anzeigen über die Geschwindigkeit zu sehen. Wenn du auf dem Gleitpfad bist und die Geschwindigkeit ist gering genug (weniger als 300 kts) um das Fahrwerk gefahrlos auszufahren, ist weiteres beobachten der Geschwindigkeit nicht notwendig. Konzentriere dich dann voll und ganz auf die FPM und AOA Anzeigen. Wenn du dich daran hältst, wird deine Geschwindigkeit automatisch korrekt sein.

Das folgende Bild zeigt die FPM (Mitte) und AOA (links) Anzeigen. Beide sind innerhalb der rot markierten Rechtecke:


AOA und FPM Anzeigen


Wahrscheinlich wirst du den FPM kennen und benutzen können, aber wie sieht es mit dem AOA aus? Das AOA ist eine Markierung im HUD, die den "Angle of Attack" anzeigt. In diesem Fall den Winkel in Grad zwischen dem FPM und der Richtung wie die "Nase" der  Maschine oder auch des Fadenkreuzes "gun cross", ausgerichtet ist. Die AOA Markierung erscheint automatisch nach Ausfahren des Fahrwerks im HUD. Ist nun die FPM Markierung oberhalb der AOA Markierung, dann ist der Winkel niedriger als 11 Grad. Ist die FPM Markierung aber, wie auf dem Bild oben, an der oberen Markierung des AOA, dann haben wir einen Winkel von 11 Grad. Ist der FPM in der Mitte des AOA, haben wir 13 Grad und ist er unten am AOA sind es dann 15 Grad. 15 Grad AOA ist ein zu hoher Winkel für eine gute und sichere Landung. Optimal ist ein Winkel von 13 Grad, also FPM in der Mitte des AOA.

Die nachfolgenden Beschreibungen sind in zwei Bereiche aufgeteilt. Zuerst "Landen der F-16" und dann "Landen der F-16 ohne Triebwerk". Zuerst solltest du die "normale" Landung beherrschen und dann eine s.g. "Flameout" Landung versuchen.


Landen der F-16

So, dann kann es jetzt losgehen. Starte auf  einem Flugplatz deiner Wahl und fliege ein paar Miles vom Platz weg. Dann bringe die F-16 in den Landeanflug. Also Bremse betätigen, Geschwindigkeit unter 250 kts. bringen und Fahrwerk ausfahren. Du kannst dafür am besten die in Falcon vorgesehene TE benutzen. Ich gehe hier nicht weiter auf den ATC Kontakt und andere Einzelheiten wie zum Beispiel Weapons auf Safe schalten usw. ein.


Auf dem Gleitpfad - Bremse offen und Fahrweg draußen


Du setzt deinen Gleitpfad auf 2.5 bis 3 Grad. Wenn das erledigt ist, setze den FPM mit Hilfe des Flightstick auf den Anfang der Landebahn. Es sollte dann so wie auf folgendem Bild aussehen:



Sehr gut, zwei Bedingungen haben wir:
  1. Wir sind nun auf dem Gleitpfad (2,5 Grad). Der FPM ist direkt zwischen 0 und 5 Grad auf der Pitch Anzeige.
  2. Der FPM ist auf den Anfang der Landebahn positioniert.

Nun müssen wir noch einen dritten Punkt erfüllen. Der FPM muss an den oberen Balken der AOA Markierung. Wie können den Winkel des AOA durch Nutzung des Throttle verändern. Ist der FPM oberhalb der AOA Markierungen, müssen wir den Schub verringern. Der AOA Winkel erhöht sich und nähert sich dem FPM. In vielen Fällen muss der Schub komplett auf Idle gestellt werden. Wichtig ist jedoch, dass der FPM immer am Anfang der Landebahn bleibt! Im obigen Beispiel, sollte bei kompletter Rücknahme des Schubs, eine Übereinstimmung des FPM und AOA innerhalb 10-15 Sekunden eintreten. Ist der FPM bereits in der Nähe der AOA Markierung, müssen wir wieder ein wenig Schub geben, damit die Maschine nicht durchsackt und der FPM an der oberen Markierung des AOA bleibt. Der Schub liegt dann im Bereich von 82-83 RPM oder 2200 fuel flow. Bei schweren F-16, also mit viel Treibstoff und voller Waffenbestückung liegt es bei ca. 84-87 RPM oder 2300-2400 fuel flow.

Das nächste Bild ist wohl das wichtiges Bild in dieser Anleitung. Es zeigt eine F-16 die absolut sauber für eine Landung ausgerichtet ist:


Jetzt sind alle 3 Bedingungen erfüllt:*
(*eigentlich gibt es noch eine 4te Bedingung. Diese wird kurz am Ende des Textes beschrieben)
  1. Gleitpfad bei 2.5 Grad
  2. Der FPM sitzt am Anfang der Landebahn
  3. Der FPM sitzt an der oberen Markierung des AOA

Alles was du nun noch tun musst, ist diesen Zustand zu halten. Die folgenden 4 Bilder zeigen mögliche Fehlausrichtungen und deren Behebung. Sie sind einfach und gut zu verstehen. Im ersten Bild ist der FPM unterhalb der Landebahn. Um diesen Fehler zu beheben, muss lediglich die Nase ein wenig nach oben gezogen werden. Also Flightstick nach HINTEN ziehen. Aber immer darauf achten, dass auch der Gleitpfad bei 2.5 Grad (Pitchanzeige) bleibt!


Das nächste Bild zeigt einen zu hohen FPM in Relation zur Landebahn. Um das zu beheben muss der Flightstick nach vorn gedrückt werden.


Dieses Bild zeigt einen zu niedrigen AOA. (der FPM ist weit oberhalb der oberen AOA Markierung) Nehme langsam das Triebwerk zurück um den AOA wieder nach oben zu bekommen. Der FPM bleibt dabei am Anfang der Landebahn und der Pitchwert bleibt bei 2.5 Grad.


Das letzte Bild zeigt einen zu niedrigen FPM an. Im Prinzip ist der FPM nicht wirklich schlecht, aber es kann nicht schaden ein wenig "Gas" zu geben, damit der FPM nicht noch tiefer in die AOA Markierung fällt. Prinzipiell ist der angezeigte Wert mit ca. 12 bis 13 Grad aber gut zu landen. 


Den FPM am oberen Ende der AOA Markierung zu halten ist nicht wirklich schwierig. Es erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und ist schnell zu erlernen. Beachte, dass nur jeweils geringe Änderungen des Schubes den FPM dort halten wo er hingehört. Selbst wenn man ein HOTAS System einsetzt, kann man, falls es einem besser liegt, mit den ´ und ß Tasten den Schub in ganz kleinen Schritten einstellen. Mir gefällt es mit dem TQS besser, weil es realistischer ist.

Gut, das war es im Prinzip. Der FPM wird also mit dem Flightstick und der AOA mit dem Throttle gesteuert. Wenn du das verinnerlicht hast, wird jede Landung zu einem Kinderspiel. Wenn alle drei Bedingungen erfüllt sind, wird die Anfluggeschwindigkeit exakt richtig sein. Sie wird zwischen 140 kts. bei einem leichten und 170 kts. bei einem schweren Flieger sein. Der Vorteil dieser Art der Landung ist einfach. Du musst dir keine Gedanken um das Gewicht oder die eigentliche Geschwindigkeit machen. Viele Falcon Piloten fliegen nach Geschwindigkeit und verursachen oft schlechte Landungen, weil die Geschwindigkeit zu gering ist.

Hier noch mal das wichtigste Bild, dass den optimalen Landeanflug zeigt, wobei alle 3 Bedingungen erfüllt sind. Diesmal ist das rote Rechteck um die entscheidende Stelle gelegt.


Das nächste Bild zeigt noch mal die Situation kurz vor dem aufsetzen. Alle 3 Bedingungen sind immer noch erfüllt. Der FPM ist ganz in der Nähe des optimalen Touch-Down Punktes.


Das folgende Bild zeigt eine Landung mit einer schwereren F-16. Zu beachten ist hier der höhere RPM. (87% anstatt 83%) Ansonsten ist zum normalen Anflug kein Unterschied.


So sieht es unmittelbar vor dem aufsetzen der Maschine aus:


Einige Sekunden vor dem Aufsetzen nimmt du leicht den Flightstick zurück. Dadurch bewegt sich der FPM zum Ende der Landebahn. Durch dieses Verfahren verändert man den Winkel des AOA auf optimale 13 Grad. Zusätzlich nimmst du das Gas zurück bis auf Idle. Das nächste Bild zeigt diese Situation. RPM ist nun bereits bei nur noch 75%.


Touch-Down! Es ist geschafft. Die Landung bei einem AOA von 12-13 Grad. Bei diesem Winkel muss man sich keine Sorgen um ein "bouncing back" machen. Die F-16 wird ohne zu springen aufsetzen und dort auch bleiben.



Zusammenfassung

  1. Reduziere die Geschwindigkeit, öffne die Bremse (airbrake) und fahre das Fahrwerk aus.
  2. Bringen dich auf den Gleitpfad von 2.5 bis 3 Grad Pitch.
  3. Halte den FPM am Anfang der Landebahn und an der oberen AOA-Markierung.
  4. Kurz vor dem aufsetzen nimmst du Gas zurück.

Zum Abschluss noch ein Bild über die Einstellung wie sie ein F-16 Pilot bei kurzen Landebahnen einstellt. Der AOA liegt hier bereits bei 13 Grad und man setzt die F-16 direkt auf.



VASI - Visual Approach Slope Indicator

Hier am Ende noch die oben kurz erwähnte "4te" Bedingung, die sich aber im Grunde selbst ergibt. Es ist nur eine weitere visuelle Hilfe für die richtige Landung.

Es gibt viele visuelle Hilfsmittel für eine perfekte Landung. Zum Beispiel die Instrumente, wie bereits angesprochen. Ein zusätzliches Hilfsmittel sind die so genannten "VASI" Lights am Anfang der Landebahn. Falcon besitzt keine "PAPI" Lights (Precision Approach Path Indicator), die eine weitere Verbesserung darstellen.

Die VASI Lights (Visual Approach Slope Indicator) haben zwei Funktionen:
  1. Sie zeigen einem die Landezone an. Die Landezone für den Touch-Down beginnt beim ersten Licht und endet beim zweiten, markiert durch die roten Striche im folgenden Bild. In diesem Bereich sollte ein Aufsetzen stattfinden. Man sieht auch deutlich den Reifenabrieb vorheriger Landungen.
  2. Sie zeigen einem an, ob man den richtigen Gleitpfad hat, also die Pitcheinstellung in Ordnung ist. Im folgenden Bild sind die vorderen Lichter weiß und die hinteren rot. Wenn du alle Lichter weiß siehst, bist du zu hoch und wenn du beide in rot siehst, bist du zu niedrig.


Alles in Ordnung für eine perfekte Landung



Hier sind beide rot und du bist zu niedrig



Und nun noch beide weiß, also zu hoch


Dies war der erste Teil. Im folgenden gehe ich auf Landungen ohne Triebwerk ein. Alle Schreib-, Tipp- und Rechtschreibfehler gehören mir.